8. Michael Berger-Gedächtnis-Vorlesung Preisträgerin: Gabriele Meyer - 15.07.2022

8. Michael Berger-Gedächtnis-Vorlesung - Preisträgerin: Gabriele Meyer
„Corona-Pandemie: Systemversagen aus Sicht der Pflegewissenschaft“

Freitag, 15. Juli 2022, von 16.00 bis 17.30 Uhr
Universitätsklinikum Düsseldorf, Gebäude 12.46, Hörsaal der Chirurgie

Eine Veranstaltung des Instituts für Allgemeinmedizin (ifam), der Cochrane Metabolic and Endocrine Disorders Group
und des Centre for Health and Society (chs) der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

 
Der ehemalige Direktor der Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung des Universitätsklinikums Düsseldorf, Prof. Dr. med. Dres. h.c. mult. Michael Berger, hatte zahlreiche wissenschaftliche Positionen inne, u.a. Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie Präsident deutscher und europäischer Diabetesverbände. Michael Berger etablierte an seiner Klinik 1985 das WHO Collaborating Centre for Diabetes Treatment and Prevention und zusammen mit Prof. Dr. med. Bernd Richter im Jahre 2000 die Cochrane Metabolic and Endocrine Disorders Review Group. Er war Empfänger der höchsten diabetologischen Ehrenerweisungen, wie der Claude Bernard Medaille der europäischen Diabetesgesellschaft (EASD) und der Harold Rifkin Auszeichnung der amerikanischen Diabetesgesellschaft (ADA).

Michael Berger war Mitbegründer des Deutschen Netzwerkes Evidenzbasierte Medizin (DNEbM) und stellte dieses Momentum in den Mittelpunkt seiner klinischen Aktivitäten und Lehrtätigkeiten. Sein steter Fokus waren jedoch der Patient und die Patientin in ihrer ganzen Individualität, was international strukturelle Patienten-Edukationsprogramme für diverse chronische Erkrankungen als integralen Bestandteil der Versorgung etablierte und zunehmend patienteninformierte Entscheidungsprozesse in das reguläre Arzt-Patientenverhältnis einführte. Michael Berger verstarb am 18. August 2002.

Univ.-Prof.in Dr. phil. Gabriele Meyer war zunächst in der ambulanten und stationären Krankenpflege tätig. Im Jahre 1998 schloss sie ihr Erstes Staatsexamen an der Universität Hamburg mit dem Lehramt Oberstufe – Berufliche Schulen, Gesundheit und Germanistik ab und publizierte ihre Staatsexamensarbeit ‚„Der andere Tod”: Die Kontroverse um den Hirntod‘. Im Jahre 2004 erstellte Frau Meyer ihre Dissertation zum Thema „Evidenz-basierte präventive Interventionen in der Pflege und Gesundheitsversorgung“ an der Universität Hamburg. Frau Meyer war in den Jahren 1999 – 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der MIN-Fakultät, Gesundheitswissenschaften der Universität Hamburg. Anschließend erhielt sie eine Juniorprofessur für Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt theoretische Grundlagen und klinische Pflegeforschung (W1) an der Universität Bremen. Zwischen 2008 - 2013 hatte sie eine Professur für Klinische Pflegeforschung (W2-Äquivalent) an der Universität Witten/Herdecke inne. Seit dem Jahre 2013 ist Frau Meyer Direktorin des Instituts für Gesundheits-und Pflegewissenschaft (IPWG) an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg (W3-Professur).

Frau Meyer weist zahlreiche inner- und außeruniversitäre wissenschaftliche Aktivitäten auf: Sie ist Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Präsidentin der European Academy of Nursing Science, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Zentrums für Altersfragen Berlin, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Public Health und Pflegeforschung IPP der Universität Bremen und Mitglied im FINE Advisory Board (European Federation of Educators in Nursing Science). Weiterhin ist sie Prodekanin für Genderfragen und Mitglied in der Steuerungsgruppe GenderControlling, Mitglied im Fakultätsvorstand und Fakultätsrat, Familienbeauftragte und Mitglied im Gleichstellungsbeirat, Mitglied der Ethikkommission und Mitglied im Promotionsausschuss der Medizinischen Fakultät der MLU Halle-Wittenberg. Einer der wissenschaftlichen Schwerpunkte von Frau Meyer liegt in der klinischen und epidemiologischen Forschung zu Fragestellungen des höheren Lebensalters, hier insbesondere: Pflege und Begleitung bei Demenz in der Häuslichkeit und im Pflegeheim, Mobilität und Gelenkkontrakturen, freiheitsentziehende Maßnahmen und ruhigstellende Medikamente in Alten- und Pflegeheimen sowie Entwicklung, Evaluation und Prozessevaluation komplexer Interventionen. Frau Meyer veröffentlichte bis dato mehr als 220 Publikationen.